Es gibt Gelegenheiten, da würde man gerne schnell, einfach und unkompliziert Verzeichnisse von entfernten Rechnern einbinden. Ein nützliches Hilfsmittel für diesen Zweck ist sshfs, das auf FUSE, einem Userspace Filesystem, aufsetzt.

Die Voraussetzungen sind überschaubar und die Programme auf den meisten aktuellen Linux-Systemen schnell über die Paketverwaltung zu installieren. Bei OpenSuSE und Debian ist lediglich das Paket sshfs zu installieren. Neben sshfs wird die Paketverwaltung u.a. auch das FUSE-Kernelmodul installieren, sollte dies noch nicht geschehen sein (es findet u.a. auch Anwendung bei dem ebenso praktischem EncFS).

Die Anwendung ist denkbar einfach; unter der Voraussetzung, dass das Kernelmodul fuse geladen ist. Da nur root Kernelmodule laden darf, empfiehlt es sich fuse beim Start des Systems zu laden. Leider haben die verschiedenen Distributionen dafür unterschiedliche Möglichkeiten vorgesehen. Bei SuSE ist dafür ein Eintrag in /etc/sysconfig/kernel vorzunehmen, in dem der Direktive MODULES_LOADED_ON_BOOT der Eintrag fuse hinzugefügt wird. Unter Debian und Ubuntu ist es übersichtlicher: echo fuse >> /etc/modules und schon steht Usern die Möglichkeit Userspace-Filesysteme zu mounten offen.

Soll nun ein Verzeichnis via SSH eingehängt werden, ist lediglich der folgende Befehl auszuführen:

sshfs USER@RECHNER:/QUELL-VERZEICHNIS /ZIELVERZEICHNIS

Bei instabilen Verbindungen gegebenenfalls ergänzt um den Parameter -o reconnect. Soll ein Verzeichnis umounted werden, geht dieses mittels fusermount -u /ZIELVERZEICHNIS. Der gleiche Befehl kann übrigens zum umounten jedes beliebigen Userspace Fileystems, das via fuse gemounted wurde, verwendet werden.

Fazit: sshfs ist ein mitunter recht nützliches Tool. Sollten bestimmte Verzeichnisse allerdings öfter gemounted werden, unter schlechten Verbindungsverhältnissen oder für mehrere User auf einmal eingebunden werden, empfiehlt sich die Wahl einer anderen Lösung. Zwar ist die Reliabilität meiner Erfahrung nach sehr gut, der Durchsatz des sshfs ist allerdings nicht sehr berauschend.